Intuitives Essen sollte doch der Logik nach total einfach sein. Aber für die meisten Menschen ist es schwer. Funktioniert ein Körper richtig, dann musst du nur auf ihn hören und er sagt dir was du wann brauchst.
Was ist intuitives Essen überhaupt?
Unter intuitivem Essen versteht man, dass du dich weder an eine Diät oder Fastenintervalle halten musst. Gleichzeitig bleibst du gesund und fit und gut versorgt.
Allerdings scheitern aktuell die meisten Menschen daran, wie man an den vielen Studien über Übergewicht ablesen kann. In Deutschland allein sind schon mehr als die Hälfte aller Menschen übergewichtig. Ein Drittel von allen sogar stark übergewichtig.
Eigentlich gibt unser Körper uns immer richtige Signale. Hunger, Durst, Bewegungsdrang. Doch wir haben verlernt sie richtig zu deuten.
Wir können aber intuitives Essen lernen. Darum soll es unter anderem im heutigen Artikel gehen.
Wir scheitern beim Abnehmen an unseren Gewohnheiten. Lerne, wie du intuitiv nach deinen Bedürfnissen isst und damit ein gesundes Wohlfühlgewicht erreichst. Einfach online. Jederzeit und von Zuhause.
Was bedeutet intuitives Essen genau?
Laut Krankenkassenzentrale verstehen die Profis folgendes unter intuitivem Essen:
Beim intuitiven Essen soll der Körper dem natürlichen Hunger- und Sättigungsgefühl folgen. Dabei geht es nicht um Verbote und Hungern, sondern um das Wohlfühlen beim Essen. Man lernt wieder, intensiv auf sein Bauchgefühl zu hören und nur so viel zu essen, wie der Körper wirklich braucht.
Krankenkassenzentrale.de, 21.08.2021
Das Schwierige ist, dass genau das für viele Menschen unmöglich ist. Versuchen sie, auf die Wünsche ihres Körpers zu hören, landen sie über kurz oder lang in der Gewichtszunahme.
Mythos: “Intuitiv essen funktioniert nicht!”
Für die meisten Menschen gilt, dass wir uns erst einmal mit dem Thema Essen beschäftigen müssen, bevor wir es intuitiv anwenden können. Es gibt zum Beispiel einige Fallstricke.
Oft wird Durst signalisiert, aber Hunger verstanden. Dann fangen wir plötzlich an zu essen, obwohl der Körper eigentlich trinken möchte. Wir haben ihn einfach falsch verstanden. Und so kommt es dann, dass wir nach dem Essen immer noch “Hunger” haben, der aber gar kein Hunger ist. Natürlich verschwindet der Durst ja nicht, wenn wir uns stattdessen eine Pizza einverleiben. Im Gegenteil, er wird noch schlimmer. Wenn wir den Durst dann immer noch falsch interpretieren, dann futtern wir noch mehr. Dabei versuchen wir ja gerade, auf unseren Körper zu hören.
Wir müssen auch als Gesellschaft Essen als Sucht bewältigen. Nach dem stressigen Tag hat man sich ein Eis oder eine Pizza verdient? Warum eigentlich? Wir sind deswegen sicherlich nicht weiter gelaufen oder geradelt. Wir sind einfach nur fertig mit den Nerven.
Essen gibt uns Trost. Aber so lange wir Trost mit Essen verknüpfen, können wir nicht intuitiv essen. Denn hier spielt die Psyche mit, nicht der Körper. Niemand isst ein Eis, weil er gerade großen Hunger hat. Es würde ja auch gar nicht satt machen.
warum intuitives essen nicht funktioniert
Weil wir nicht essen, was unser Körper einschätzen kann.
Unsere Verdauung, unser Gehirn und unsere Nährstoff-Verarbeitung haben sich seit tausenden von Jahren aufeinander abgestimmt.
Der Drang nach Süßem hat uns signalisiert, dass wir auf die Suche nach Früchten und Beeren gehen sollten. Uns haben Flüssigkeit und Vitamine gefehlt. Was machen wir stattdessen heute? Wir greifen zum Schokoriegel, der uns weder mit Vitaminen noch Flüssigkeit versorgt.
Das Verlangen nach Herzhaftem hat uns gesagt, dass wir Fleisch oder Fisch brauchen. Für Eiweiß und gesundem Fett. Eiweiße brauchen wir, damit die Zellen in unserem Körper gebaut werden können. Gute Fette aus dem Meer brauchen wir für den Erhalt unseres Gehirns. Aber was machen wir heutzutage? Der moderne Mensch entscheidet sich, eine fettige Pizza oder Burger zu essen, bei denen wir Kohlenhydrate und ungesunde Fette aufnehmen. Und das hat auch viel mehr Kalorien, als ein Fisch oder ein Stück Fleisch je haben könnten.
Wir greifen bei den gesunden Impulsen unseres Körpers viel zu leichtfertig nach verarbeiteten Lebensmitteln, die viel mehr Kalorien haben, als unser Körper vermutet.
Wie funktioniert intuitives essen?
Im Prinzip müssen wir wieder auf unseren Körper hören lernen. Der Heißhunger auf Schokolade oder Pizza ist meist falsch gedeutet. Er bedeutet, dass du Vitamine, Flüssigkeit, Eiweiße oder Fette brauchst. Aber nicht in der Menge, wie sie in verarbeiteten Lebensmitteln vorhanden sind. Ein großes Stück Mango bringt dir Wasser, Vitamine, Mineralien und kostet dich einige Zeit, es zu essen. Du musst die Mango erstmal pflücken, pellen und dich um den Kern herumknabbern.
Das süße Teilchen aus der Bäckerei bietet dir Zucker und Mehl ohne Vitamine, hat keine gesunden Mineralien und viel mehr Kalorien.
Eine Mango hat 200g und 124 kcal mit vielen Vitaminen. Ein Pudding-Plunder hat nur 180g und dafür 556 kcal ohne Vitamine.
Es heißt also, die Signale des Körpers wieder richtig zu deuten und die richtige Wahl zu treffen.
Bei Hunger gilt grundsätzlich, erstmal mit Gemüse und Eiweiß zu beginnen und Kohlenhydrate und Fette hinten an zu stellen. Ist der Magen erstmal durch die Vitamine und Mineralien im Gemüse und Eiweiß gefüllt, kann der Hunger vielleicht sogar schon verschwunden sein. Wenn dann immer noch Hunger besteht, können immer noch Reis-, Nudel- oder Kartoffelgerichte folgen.
Auf Fastfood und Fertiggerichte, die aus vielen verarbeiteten Zutaten bestehen, sollte grundsätzlich erstmal verzichtet werden.
Intuitive Ernährung lernen
Es gibt viele Programme, Bücher, Podcasts oder Kurse zu diesem Thema. Auf jeden Fall ist wichtig, dass du dich ausführlich informierst.
Wenn du gerne liest, dann kann dir das “Gelüste Löser“-E-Book helfen, die Signale deines Körpers endlich richtig zu deuten. Das ist ein erster und sehr wichtiger Schritt in Richtung intuitivem Essen.
Es gibt aber auch kostenlose Online-Seminare, die dir einen ersten Einblick geben. Vermutlich sind sie vorher aufgezeichnet, also nicht wirklich live, aber das tut dem ja keinen Abbruch. Du bekommst zum Beispiel im Seminar “Wie du dein Wohlfühlgewicht erreichst & dauerhaft hältst” von Dr. Mareike Awe in 90 Minuten wertvolles Insider-Wissen über deinen Körper.
Intuitives Essen: Erfahrungen
Definitiv kann jeder intuitives Essen lernen. Und natürlich geht das mit konkreten Lebensumstellungen einher.
Wenn du dauerhaft und konsequent auf deinen Körper hörst und ihm auch genau das gibst, was er evolutionär wirklich will, dann kannst du damit auch abnehmen. Denn ein gesundes Gewicht ist das, in dem all unsere Prozesse in Körper ideal harmonieren.
Mit zu viel Fett zum Beispiel haben wir eine ganz andere Hormonzusammensetzung als mit normalem Fettgehalt. Das führt zu Entzündungsprozessen und weiteren Problemen im Körper. Das ist natürlich auch nicht seine Intention, wenn er mit Heißhunger reagiert.
Du solltest aber trotzdem prüfen, ob deine Intuition stimmt bzw. schon richtig ausgebildet ist. Immerhin haben wir uns auch jahrelang intuitiv ein dickes Fettpolster angefuttert. Ein Umstieg dauert seine Zeit.
Mein Rat ist: Lass dich damit an die Hand nehmen. Versuche es nicht unbedingt auf eigene Faust. Das kann in Frust enden. Vor allem ist es gar nicht so leicht, an alle wertvollen Informationen zu kommen.
Mareike Awes Programm “Erreiche endlich dein Wohlfühlgewicht und halte es mit Leichtigkeit” hat nicht ohne Grund schon über 1000 gute Bewertungen :).
Vertraue dabei nicht mir, sondern Ärzten und Menschen mit richtig viel Erfahrung. Mareike Awe zum Beispiel ist Dr. med.
Intuitiv essen lernen nach Essstörung
Ein anderes Beispiel ist Ph.D. Stephanie Buttermore aus Kanada. Ich verfolge ihren Prozess schon sehr lange und bin sicher, dass sie dazu auch noch irgendwann ein Programm rausbringen wird.
Sie hat jahre lang extrem-Diät gemacht und sich damit jegliches Hungergefühl zerstört. Mit einem Jahr “Essen was sie wollte” ist sie dann pummelig geworden und hat anschließend gelernt, auf ihren Körper zu hören. – Es ist also auch möglich vom Untergewicht heraus intuitives Essen zu lernen. Wenn du allerdings kein Akademiker auf diesem Gebiet bist, würde ich es nicht auf eigene Faust versuchen.
Intuitives Essen in der Wissenschaft
Wie alles, was mit Essen und Ernährung zu tun hat, wirft sich natürlich die Wissenschaft darauf. Alles im Körper wird analysiert, Hormone werden getrackt und Studien veröffentlicht. Je höher das Interesse von Wirtschaft und Gesellschaft an einem Thema ist, desto mehr gibt es zu berichten:
intuitives essen studien
Ph.D. Stephanie Buttermore hat folgende Studien und Referenzen zum Thema Intuitives Essen als Liste veröffentlicht:
- Bruce LJ, Ricciardelli LA. A systematic review of the psychosocial correlates of intuitive eating among adult women. Appetite. 2016 Jan 1;96:454-472.
- Hazzard VM, Telke SE, Simone M, Anderson LM, Larson NI, Neumark-Sztainer D. Intuitive eating longitudinally predicts better psychological health and lower use of disordered eating behaviors: findings from EAT 2010-2018. Eat Weight Disord. 2021 Feb;26(1):287-294.
- Linardon J, Mitchell S. Rigid dietary control, flexible dietary control, and intuitive eating: Evidence for their differential relationship to disordered eating and body image concerns. Eat Behav. 2017 Aug;26:16-22.
- Linardon J, Tylka TL, Fuller-Tyszkiewicz M. Intuitive eating and its psychological correlates: A meta-analysis. Int J Eat Disord. 2021 Mar 30.
- Romano KA, Swanbrow Becker MA, Colgary CD, Magnuson A. Helpful or harmful? The comparative value of self-weighing and calorie counting versus intuitive eating on the eating disorder symptomology of college students. Eat Weight Disord. 2018;23(6):841-848.
- Tracy L. Tylka, Rachel M. Calogero & Sigrún Daníelsdóttir (2019): Intuitive eating is connected to self-reported weight stability in community women and men, Eating Disorders
- Warren JM, Smith N, Ashwell M. A structured literature review on the role of mindfulness, mindful eating and intuitive eating in changing eating behaviours: effectiveness and associated potential mechanisms. Nutr Res Rev. 2017 Dec;30(2):272-283.
- Wilson R.E., Marshall R.D., Murakami J.M. & Latner J.D., Brief non-dieting intervention increases intuitive eating and reduces dieting intention, body image dissatisfaction, and anti-fat attitudes: A randomized controlled trial, Appetite (2020)
Viel Spaß beim Lesen und Lernen 🙂